Zeit bis zur Abgabe der Wahlvorschläge:
So viel Zeit bleibt Dir noch - am 28. März 2024 um 18:00 Uhr müssen die ausgefüllten Wahllisten mit den benötigten Unterstützungsunterschriften beim zuständigen Wahlleiter eingereicht sein. Es ist dringend zu empfehlen, dies mindestens 10 Tage vorher zu tun, damit eventuelle Fehler noch geheilt werden können. Erst dann beginnt der Wahlkampf!
Zeit bis zum ersten Versand der Briefwahlunterlagen:
Schon 6 Wochen vor der Wahl werden Briefwahlunterlagen versendet. In den letzten 6 Wochen des Wahlkampfes kann es also sein (und ist es leider immer öfter), dass Angesprochene schon gewählt haben. Zumindest die erste Information sollte also vor diesem Zeitpunkt in die Breifkästen oder sonstwie an die Menschen.
Zeit bis zur Eröffnung der Wahllokale:
Am 9. Juni 2024 um 8:00 Uhr öffnen die Wahllokale für die Kommunalwahl in Baden-Württemberg zusammen mit der Europawahl.
In immer mehr Städten, Gemeinden und Landkreisen (nicht nur) in Baden-Württemberg wird die demokratische Mitwirkung der Bürger auf die Wahl der Gemeinde- und Kreisräte alle 5 Jahre und auf die Wahl des Bürgermeisters alle 8 Jahre reduziert. Dass die Bürger damit nicht zufrieden sind, zeigt sich an den Umfragewerten, bei denen nicht nur für die „große“ Politik in Stuttgart, Berlin oder Brüssel, sondern auch für Bürgermeister, Gemeindevertreter und Stadtverwaltungen so negative Werte ermittelt wurden wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik. Wenn im Schnitt nur noch 43% der Menschen den Ortschafts-, Gemeinde- und Kreisräten vertrauen, ist dies alarmierend. Dabei ist zu beobachten, dass in vielen kommunalen Gremien die Gremienmitglieder schon seit vielen Jahren, teilweise Jahrzehnten sitzen, was mit der Zeit zu einer Entfremdung von der „normalen“ Bevölkerung führt.
Auf der anderen Seite bedeuten diese Umfragewerte auch, dass es noch nie so viel Potential für eine neue Bewegung, für einen neuen Politikstil gab wie heute. Die Menschen wollen nicht mehr nur einmal alle fünf oder acht Jahre ihre kommunalen Vertreter und ihren Bürgermeister wählen, sondern sie wollen bei wichtigen konkreten kommunalen Fragen einbezogen und gehört werden und auch selber mitentscheiden, ganz unabhängig, wen sie in die Gremien gewählt haben oder ob sie überhaupt gewählt haben.
Weiterhin wollen immer mehr Menschen keine Ideologien mehr in der Politik, die sich aus den Progammen der Parteien mehr oder weniger zwangsläufig ergeben. Eine wirklich ideologiefreie und vernunftorientierte Kommunalpolitik, die das Wohlergehen der Bürger der eigenen Gemeinde und des eigenen Land- oder Stadtkreises als einziges und oberstes Ziel hat, ist nur ohne Parteipolitik möglich. Parteipolitik hat keinen Platz auf der kommunalen Ebene!
Viele Menschen fordern sogar eine Generalsanierung der deutschen Politik. Diese muss aber von unten kommen, von den Kommunen, denn wenn die Kommunen NEIN sagen zu ideologischen Vorgaben, können diese nicht umgesetzt werden. Es braucht in den kommunalen Parlamenten wieder Menschen mit gesundem Menschenverstand, die vernunftgesteuerte Politik zum Wohle ihrer Bürger machen, die NEIN sagen zu ideologischen Vorgaben aus Stuttgart, Berlin oder Brüssel und wirkliche Subsidiarität – ein Kernelement jedes demokratischen Zusammenlebens – einfordern.
Denn jede Partei, die regiert bzw. regieren will, will ihre Politik durchsetzen. Das erfordert, dass sie „nach unten“ Weisungen gibt, denn der größte Teil der Politik wird in den Kommunen praktisch umgesetzt. Das bedeutet aber auch, dass jede bisherige Partei das Ziel hat, die Subsidiarität einzuschränken, um ihre Politik und ihre Vorgaben durchzusetzen. Diese Vorgaben sind bestenfalls unschädlich, meist aber störend. Die Partei, die sich nur auf die organisatorische Unterstützung der Kommunen, die Festlegung der allgemeinen Rahmenbedingungen und die Außenpolitik konzentriert und den Kommunen weitestgehenden Spielraum in ihren Entscheidungen (und entsprechende Finanzierungsanteile am Steuerkuchen) lässt, gibt es leider noch nicht. Deshalb ist jede Parteipolitik in den Kommunen fehl am Platz.
Die Kommunalwahl 2024 ist der ideale Zeitpunkt für die Re-Demokratisierung der Kommunen, für mehr direkte politische Teilhabe aller Bürger und für eine ideologiefreie und vernunftgesteuerte Kommunalpolitik!
Dabei sieht die baden-württembergische Gemeindeordnung (GemO) umfassende Mitwirkungsrechte der Bürger vor – in § 1 Satz 3 GemO ist sogar formuliert: Eine verantwortliche Teilhabe an der bürgerschaftlichen Verwaltung der Gemeinde ist Recht und Pflicht des Bürgers. Wir, die Bürger, haben also nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht zur Selbstermächtigung, um uns an der Verwaltung und Gestaltung unserer Gemeinde zu beteiligen!
Diese Seite soll Bürgern, die das Recht der Mitgestaltung in Anspruch nehmen und damit auch ihre bürgerschaftliche Pflicht zur Mitwirkung erfüllen wollen, Hilfsmittel, Argumentationshilfen und Unterstützung bieten, um jenseits von politischen Parteien oder als Verein organisierten Wählervereinigungen bei der Kommunalwahl 2024 als sog. „nichtmitgliedschaftlich organisierte Wählervereinigung“ eine Kommunalwahlliste aufzustellen und so die direkte Stimme der Bürger und ihre Mitwirkungsrechte in den Gemeinderat und / oder Kreistag zu tragen. Parteipolitik hat auf der kommunalen Ebene nichts zu suchen, hier sollte es um ideologiefreie und vernunftgesteuerte Entscheidungen zum Wohle der Bürger gehen.
Denn: die Gemeindeordnung sieht ausdrücklich vor, dass bei wichtigen Entscheidungen nicht der Gemeinderat, sondern die Bürger in einem Bürgerentscheid direkt entscheiden! § 21 Satz 1 GemO: Der Gemeinderat kann mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen aller Mitglieder beschließen, dass eine Angelegenheit des Wirkungskreises der Gemeinde, für die der Gemeinderat zuständig ist, der Entscheidung der Bürger unterstellt wird (Bürgerentscheid). Uns ist kein Fall bekannt, wo diese Möglichkeit genutzt wurde.
Die in der Gemeindeordung festgelegten Rechte (und Pflichten!) der bürgerschaftlichen Mitbestimmung findest Du auf der nächsten Seite.